Meine Bilder (6) Veloy Vigil – Ohne Titel

Dies Bild begleitet mich seit fast einem halben Jahrhundert. Ich habs auf der großen USA-Reise gekauft, die ich mit Uta gemacht habe, meiner ersten Frau. Die Galerie, die auf dem Poster angegeben ist, gibt’s schon lange nicht mehr. Ob wir es dort gefunden haben? Gut möglich. Denn in Colorado sind wir gewesen.

Veloy Vigil wurde 1931 während der großen Depression in Denver geboren. Gestorben ist er 1997. Seine Eltern arbeiteten auf den Zuckerrübern-Feldern von Colorado. Zum ersten Mal sei er in der katholischen Kirche mit Kunst in Berührung gekommen, berichtete der Maler einmal. Sein Interesse wurde dann so richtig auf der Highschool geweckt. Nachdem er im Marine Corps gedient hatte, konnte er mit dessen Unterstützung zwei verschiedene Kunst(hoch)schulen besuchen. Er zählte zu den Millionen unterprivilegierter Amerikaner, die von der Politik Franklin D. Roosevelts profitierten.

In Eingang zu unserem Flur korrespondiert das Poster mit einem Druck von Georia O` Keeffe: „Deers Skull with Pedermal“. Die Farbgebung ist verwandt. Viele kennen vor allem die Blumen-Motive der Malerin. Ich mag eher die Bilder, in denen sie der Landschaft des amerikanischen Südwestens ein Denkmal gesetzt hat. Oder ihre weniger bekannten Großstadt-Impressionen.

Wie das Bild von Veloy Vigil heißt, weiß ich nicht. Hab es auch im Netz nicht gefunden. Ich find faszinierend, wie er von der Wiese, ich sag mal: Prairie, bis zum Himmel mit verschiedenen Farbtönen von Blau bis Lila spielt. Und mittendrin von höchster Dynamik: Der blaue Reiter auf einem weißen Pferd. Soviel Bewegung in einem an sich ja statischen Bild hab ich selten gesehen. Vielleicht liegt es daran, dass er zu Musik malte. Ich weiß allerdings nicht, zu welcher Art.

Meist hat Veloy Vigil mit Acryl auf Leinwand gearbeitet. Seine Motive entstammen dem Leben des Volkes einer Herkunft, der Pueblo Indianer. Heute sagen wir: Der Indigenen. Fast immer sind sie bunter als das vorliegende Bild. So weit wie hier hat er sich nur selten in den Bereich der Abstraktion gewagt.

Ich hab mich auch über die Jahrzehnte hin nicht an diesem Bild satt sehen können und freue mich jedes Mal daran, wenn ich unsere Wohnung betrete…

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